Die Lloyd Fonds AG, eines der führenden Emissionshäuser für geschlossene Fonds in Deutschland und Österreich, legte im Jahre 2010 den Fonds „LF 99 – Holland III“ auf. Im Vordergrund der Platzie-rung standen vor allem die laut Emissionshaus stabile Immobilienpreislage, die steuerlichen Vortei-le und die Indexierung der Mieten. Im Februar 2011 wurde das Bürogebäude in Den Haag für rund 30,9 Mio. Euro gekauft. Die Immobilie ist nach Angaben der Fondsgeschäftsführung bis Ende 2022 vollständig an zwei Tochtergesellschaften des internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungs-konzerns „KPMG“ vermietet. Die Niederlande werden von dem Emissionshaus als einer der „at-traktivsten Immobilienmärkte Europas“ beworben.
Im Jahre 2015 gab die finanzierende Bank ein Marktwertgutachten des Bürogebäudes in Auftrag, welches bescheinigt, dass der Gebäudewert mit nur noch 22 Mio. Euro 30 % unter dem ursprüngli-chen Kaufpreis im Jahre 2011 lag. Bereits seit diesem Jahre ließ die Bank nur noch Auszahlungen in Höhe von 1% p.a. zu.
Aufgrund dieser stark überschrittenen LTV-Grenze ist daher fraglich, ob die Ausschüttungen je wieder über 1 % steigen werden. Zum anderen ist zu beachten, dass die Ausschüttungen nicht auf Basis von Gewinnen gedeckt werden, sondern Liquiditätsentnahmen sind, die die Haftung der Kommanditisten wiederaufleben lassen und im Falle einer Insolvenz später von den Anlegern wie-der zurückgefordert werden können.
Der aktuelle Zweitmarktwert liegt nur noch bei 20%.
Aufgrund dieser Umstände droht den Anle-gern mitunter nicht nur ein Verlust des investierten Kapitals, sondern auch die Rückforderung der bisher erhaltenen Ausschüttungen.