Beitrag: P&R Container in der Krise? Vertrieb von Containern wurde ausgesetzt

Der Anbieter P&R verschiebt Auszahlungen an Anleger, teilt das „Handelsblatt“ am 08.03.2018 mit. Die Unternehmensgruppe P&R ist mit 50.000 Kunden und einem Investmentvolumen von 3,5 Milliarden Euro der mit Abstand größte Anbieter von Direktinvestments in Schiffscontainer. Nun soll damit plötzlich Schluss sein.

 

Die Gründe dafür sind noch unklar, aber nach Recherchen des „Handelsblatts“ habe P&R in den vergangenen Jahren mehr Miete ausbezahlt als eingenommen. Insofern wurden bereits Anleger von P&R informiert, dass die nächsten fälligen Mieten und Rückzahlungen nur mit Verspätung ausgezahlt werden können. Ein Handelspartner sei ausgefallen, der nach Ende der Laufzeit die Container zurückkaufen sollte. Damit steht nun das Anlagekonzept für tausende von Anlegern auf der Kippe.

 

Die Vertriebsmitarbeiter seien zudem aufgefordert worden, keine weiteren Verträge mit Neukunden abzuschließen. Bereits im Juli 2017 berichtete das Verbrauchermagazin „Finanztest“ (Stiftung Warentest), dass der P&R Equipment & Finance Corp. einem Eigenkapital von 26,5 Mio. Euro Verpflichtungen in Höhe von 991,7 Mio. Euro gegenüber stünden. Diese könne die Gesellschaft nur ausgleichen, wenn in erheblichem Umfang durch Neugeschäfte Kapital nachfließe. Mit dem nun verhängten Vertriebsstopp wird die Zuführung von frischem Kapital jedoch abrupt beendet.

 

Für die betroffenen Anleger dürften sich nun die Risiken aus der direkten Investition in Sachwerte realisieren: Sie haften persönlich für Standgebühren, fehlende Sicherungsmaßnahmen und weitere Handlingkosten. Neben dem Totalverlust droht hier somit auch noch, auf Dauer wegen des erworbenen Containers in Anspruch genommen zu werden.